Aus dem ems-Fürbittkalender 2003: Seit seiner Unabhängigkeit 1956 herrscht im Sudan mit nur elfjähriger Unterbrechung Krieg, der älteste Bürgerkrieg der Welt. Die Folgen sind überall sichtbar und spürbar: Armut, Hunger, Krankheit, Verwüstung - abgebrannte Dörfer und Kirchen. Im Mittelpunkt des Konfliktes liegt im Grunde die Kontrolle der Ressourcen Land, Wasser und Öl, das seit 1999 exportiert wird. Die Ölvorkommen liegen im Südsudan und werden von westlichen und asiatischen Gesellschaften unter Beteiligung der Regierung in Khartoum ausgebeutet. Durch Bombardierungen und Zerstörung der Dörfer werden die Menschen systematisch aus diesem Gebiet vertrieben. Der Flüchtlingsstrom führt zu einer Verschärfung der schon bestehenden Spannungen zwischen den Stämmen und setzt den "Poeple to Poeple"-Friedensprozess großer Belastung aus. Die Kirchen, so auch die Presbyterianische Kirche im Sudan (PCOS), leisten Hilfe bei der Sicherstellung der Ernährung und medizinischer Hilfe. Die Kirche leistet einen wichtigen Beitrag zur Friedenserziehung: durch ihre Aufbauarbeit in Schulen und Kindergärten, in der Ausbildung von Lehrern, in Selbsthilfeprogrammen der Frauenarbeit und durch regelmäßige Besuche im Frauengefängnis, so wie in der Jugendarbeit und theologischen Ausbildung. Der Neue Sudanesische Kirchenrat hat den "People to People"-Friedensprozess begonnen, um zum Frieden zwischen den verschiedenen Stämmen und Gruppen im Südsudan zu kommen. Erst dann wird man einen Frieden mit dem Norden aushandeln können. Schon drei solcher Friedenskonferenzen zwischen den Stämmen haben bereits stattgefunden, und sämtliche Vereinbarungen wurden bisher eingehalten. Trotz aller Schwierigkeiten geben die Christen im Sudan nie die Hoffnung auf. Die Gemeinden wachsen, ihre Gottesdienste sind von Freude im Gebet und Singen begleitet. Seit 1974 bestehen partnerschaftliche Beziehungen zwischen der Presbyterianischen Kirche im Sudan und mission 21 (Basler Mission), die auch durch den Bürgerkrieg nie abgebrochen sind.
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