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Zürich: Nachfahren der Täufer um Vergebung gebeten
29/06/2004
SCHWEIZ
Im Rahmen eines «Täufertags», zu dem auch zahlreiche Mennoniten aus aller Welt nach Zürich gekommen waren, hat der Kirchenratspräsident Ruedi Reich im Namen der reformierten Zürcher Kirche die Nachfahren der in Zürich im 16. und 17. Jahrhundert verfolgten Täufer um Vergebung gebeten.
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Am Samstag hat im Zürcher Grossmünster eine Tagung zum Thema «Reformation und die Täufer» stattgefunden. Etwa 300 Personen, unter ihnen zahlreiche Mennoniten aus aller Welt, nahmen an der Tagung teil. Im Zentrum standen einerseits zwei Versöhnungsgesten angesichts der Täuferverfolgungen des 16. Und 17. Jahrhunderts: Im Namen der reformierten Zürcher Kirche wandte sich der Kirchenratspräsident Ruedi Reich an die Nachfahren der Täufer: «Wir bekennen, dass die damalige Verfolgung nach unserer heutigen Überzeugung ein Verrat am Evangelium war und unsere reformierten Väter in diesem Punkt geirrt haben.» Man anerkenne die Gläubigen der täuferischen Tradition als Schwestern und Brüder, ihre Gemeinden als Teil des Leibes Christi. Es sei an der Zeit, die Geschichte der Täuferbewegung als Teil der eigenen Geschichte zu akzeptieren, von der täuferischen Tradition zu lernen und im Dialog mit den täuferischen Gemeinden das gemeinsame Zeugnis des Evangeliums zu verstärken. Im Namen der Ko!
nferenz der Mennoniten der Schweiz dankte Ernest Geiser für dieses Bekenntnis und nahm es «im Geist der Vergebung» an. Als weiterer Schritt zur Versöhnung wurde am «Täufertag» an der Limmat eine Gedenktafel für die in Zürich hingerichteten Täuferführer enthüllt.
Neben diesen Versöhnungsgesten stand an der Tagung in zahlreichen Workshops der Dialog, die inhaltliche Auseinandersetzung über Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen Reformierten und Täufern im Zentrum.
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